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Im Gespräch mit ...

Dr. Daniel Napieralski-Rahn, Kaufmännischer Direktor

Veränderungen prägen unsere Arbeit tagtäglich und die Anpassung an die Anforderungen unserer Patient:innen sind stets wichtiger als das Bewahren von Strukturen.

Dr. Daniel Napieralski-Rahn, Kaufmännischer Direktor

Welche besonderen Ereignisse oder Meilensteine in der Geschichte der Klinik sehen Sie als die wichtigsten Schlüsselmomente, die den Erfolg und die Entwicklung der Einrichtung geprägt haben?

Es gibt viele Ereignisse, die unsere Klinik geprägt haben und auch zukünftig prägen werden. Sicherlich sind die sichtbaren Dinge besonders einprägsam, wie die feierliche Eröffnung unserer Dependance in Gütersloh, um dort eine wohnortnahe Versorgung anbieten zu können. Am Standort Hamm symbolisiert der Neubau der Forschungsabteilung und Testdiagnostik hervorragend, wie sich diese beiden Bereiche in den letzten Jahren entwickelt haben. Durch die Zusammenführung aller dort arbeitenden Kolleginnen und Kollegen ist auch vor Ort die universitäre Arbeit für alle sichtbar.

Was ist Ihr persönlicher Schlüsselmoment in der Klinik, an den Sie gerne denken?

Den einen Schlüsselmoment gibt es für mich nicht wirklich. Wenn ich auf die vergangen acht Jahre zurückblicke, dann sind es vor allem die vielen kleinen Momente, die mir da in den Sinn kommen. Dabei ist es egal, ob es um multiprofessionell besetzte Krisenstabssitzungen während der Pandemie, die Betriebsleitungssitzungen oder den Besuch einer unserer Tageskliniken geht. Alle Begegnungen sind geprägt von einer Offenheit und Freundlichkeit. Das gelebte Selbstverständnis, den Patienten in den Mittelpunkt des eigenen Handels zu stellen, ist stets präsent und in der Tat etwas, an das ich immer wieder denken muss. Und auch als Mitarbeiter aus der Verwaltung ein Teil davon sein zu können, lässt mich dankbar und zugleich stolz sein.

Wo sehen Sie die Einrichtung in 60 Jahren, welche Entwicklungen oder Veränderungen halten Sie für besonders wichtig?

Unsere Klinik wird in 60 Jahren nicht mehr so aussehen wie jetzt, weder baulich noch organisatorisch. Veränderungen prägen unsere Arbeit tagtäglich und die Anpassung an die Anforderungen unserer Patient:innen sind stets wichtiger als das Bewahren von Strukturen. Wie haben uns in den letzten Jahren von der zentralistischen Klinik zu einem Versorgungsnetzwerk als kinder- und jugendpsychiatrischer Vollversorger entwickelt. Durch die von uns aktiv geförderte Entstigmatisierung von psychischen Belastungen und Erkrankungen wird die Psychiatrie als solche immer akzeptierter in der Gesellschaft. Beides wird uns in den nächsten Jahren zunehmend beschäftigen und auch verändern. Wir werden vermutlich noch viel stärker dezentrale und niederschwellige Behandlungsangebote entwickeln und mit unseren Schwesterkliniken im LWL-PsychiatrieVerbund Westfalen die wohnortnahe Versorgung sicherstellen. Dazu kommen werden präventive Angebote, um Erkrankungen sowie Chronifizierungen zu vermeiden und die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen bei zeitgleich immer größer werdenden gesellschaftlichen Erwartungen zu fördern.