Ein Jugendbeirat – was ist das?
Kinder- und Jugendbeiräte gibt es bereits an vielen Orten und Institutionen wie zum Beispiel Kinderuniversitäten, Museen oder Stiftungen. Im Rahmen der Beiräte können Kinder und Jugendliche mitbestimmen und so Angebote wie beispielsweise das Programm der Kinderuni in Innsbruck mitgestalten. Dazu trifft sich der Beirat in regelmäßigen Abständen und überlegt gemeinsam mit den Erwachsenen, welche Themen relevant sein könnten und einen Bezug zum Lebensalltag der Kinder und Jugendlichen haben.
Ein Jugendbeirat für die Forschung?
„Auch in der Forschung ist die Perspektive der Kinder und Jugendlichen wichtig", sagt Tanja Legenbauer, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Leiterin der Forschungsabteilung der LWL Universitätsklinik Hamm. „Wir beziehen schon länger Jugendliche und Betroffene in die Planung unserer Studien ein, damit die Aufgaben, die wir in unseren Studien verwenden, altersgerecht und ansprechend gestaltet sind. Nun wollen wir dies gerne professionalisieren und einen Jugendbeirat einrichten.“ erzählt Laura Derks, Mitarbeiterin in der Forschungsabteilung. Derks ist eine der vier Mitarbeiterinnen, die sich mit um die Etablierung des Jugendbeirats kümmern wollen.
„Geplant sind regelmäßige Treffen der Kinder und Jugendlichen mit Mitgliedern der Forschungsabteilung, um gemeinsam über geplante Projekte zu sprechen oder auch zu überlegen, warum ein gerade laufendes Projekt nicht so gut ankommt“, sagt Carina Huhn, die sich ebenfalls als Forscherin mit den Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen will. „Daraus kann man für die Zukunft lernen“, meint Franziska Martin, frisch promovierte Wissenschaftlerin der Abteilung. Auch soll die Forschung stärker an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen orientiert sein. „Forschung soll lebendig sein und helfen, Erkrankungen besser zu verstehen und Therapieangebote zu verbessern“, fasst Legenbauer die Ziele der Gründung eines Jugendbeirats zusammen.
Wann und wie geht es los?
Legenbauer und ihre Mitarbeiter:innen freuen sich auf einen Austausch mit den Jugendlichen. Losgehen soll es noch in den Ferien. Ein erstes Treffen ist in der letzten Ferienwoche, am 9. August, geplant. Dort lernen sich die Kinder und Jugendlichen erst einmal untereinander kennen und erfahren etwas über die bisherige Arbeit der Forschungsabteilung und die Klinik. Auch ausprobieren ist geplant. Insgesamt soll der zeitliche Aufwand für eine Teilnahme im Jugendbeirat überschaubar bleiben: Vier Termine pro Jahr, die in der LWL-Universitätsklinik Hamm stattfinden, sind angedacht. Jedes Treffen dauert rund zwei Stunden. Die Teilnahme wird mit einer Aufwandsentschädigung in Höhe von 15 Euro pro Termin entlohnt. „Es muss auch nicht jeder immer bei jedem Termin dabei sein“, so Lea Kretzschmar, die vierte Kollegin im Bunde. „Wir wissen, wieviel die Jugendlichen im Alltag zu tun haben und sind darauf eingestellt, dass wir hier flexibel sein müssen.“
Anmeldungen zur Teilnahme am Jugendbeirat können gerne unter dem Schlagwort #JugendbeiratLWL per WhatsApp an die Nummer 0178-8855649, per Instagram an den Kanal lwl.universitaetsklinik.hamm, per Mail an jugendbeirat-kjp-hamm@lwl.org, oder per Telefon unter 02381 893 8252 erfolgen.