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Essstörungen erfolgreich behandeln

Essstörungen wie Magersucht, Ess-Brechsucht und das Auftreten von Essanfällen sind häufige Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Aufgrund der mit Essstörungen – insbesondere der Magersucht – einhergehenden schwerwiegenden körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen, ist eine schnelle und frühzeitige Behandlung dringend notwendig. Dadurch wird der Langzeitverlauf positiv beeinflusst und eine Chronifizierung der Erkrankung vermieden.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurde das Kompetenzzentrum zur Behandlung und Erforschung von Essstörungen im Kindes- und Jugendalter (KOALA) unter der Leitung von Prof. Dr. Tanja Legenbauer und Prof. Dr. Dr. Martin Holtmann ins Leben gerufen. Hier sollen Eltern, betroffene Kinder und Jugendliche eine möglichst zeitnahe Beratung in Form von Diagnosestellung, Informationen zu Zugangswegen zu ambulanter psychotherapeutischer Behandlung sowie therapeutische Angebote erhalten. Eine stationäre Behandlung kann zudem auf einer essstörungsspezifischen, psychotherapeutischen Station in unserem Hause erfolgen.


Als Universitätsklinik liegen uns zudem die Entwicklung und Erprobung von innovativen Therapien und ein besseres Verständnis für die Ursachen von Essstörungen am Herzen. KOALA ermöglicht einen schnellen Zugang für interessierte Kinder, Jugendliche und Eltern zu neuen Entwicklungen in der Behandlung.

Das stationäre Behandlungskonzept

In einem verhaltenstherapeutisch orientierten Setting lernen die Betroffenen ein normales, ausgewogenes Essverhalten zu entwickeln und insbesondere bei der Anorexie ein gesundes, altersentsprechendes Gewicht zu erreichen. Sie werden dabei unterstützt, sich ihre Mahlzeiten selbst zusammenzustellen und Ängste in Bezug auf Essen, Figur und Gewicht abzubauen. Auch die Familien werden in die Behandlung einbezogen durch Elternhospitationen, Familiengespräche, Belastungserprobungen am Wochenende und durch die Teilnahme an der Multifamilientherapie.

Negatives Körperbild verändern
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Behandlung des negativen Körperbildes, welches oft mit auslösend und aufrechterhaltend für die Essstörung ist. Im Rahmen von Bewegungsangeboten in der Psychomotorik als auch in einer psychotherapeutischen Körperbildgruppe werden die Körperwahrnehmung und das Körpergefühl verbessert.


Wege ins Therapiekonzept
Eine Anmeldung zur stationären Essstörungskonzeptbehandlung muss über niedergelassene Fachärzt:innen, Psychotherapeut:innen oder durch unsere Institutsambulanz erfolgen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Kontakt Essstörungsambulanz und Anmeldung zur stationären Essstörungsbehandlung.

Das ambulante Angebot

Im Rahmen unseres Behandlungs- Kompetenzzentrums für Essstörungen - KOALA – bieten wir eine Schwerpunktsprechstunde zum Thema Essstörungen an. Die Leitung der Essstörungssprechstunde liegt bei Frau Prof. Dr. Tanja Legenbauer. Sie arbeitet seit über 25 Jahren mit Essstörungspatient:innen und bietet gemeinsam mit einem Team aus spezialisierten Ambulanzmitarbeiter:innen zunächst eine möglichst zeitnahe Beratung, um bei der  Diagnosestellung und Zugangswegen zu ambulanter und bei Bedarf auch stationärer psychotherapeutischer Behandlung zu unterstützen. Darüber hinaus gibt es ein essstörungsspezifisches Gruppenangebot. Hier können Betroffene Kinder -und Jugendliche in den Austausch kommen und Unterstützung in der Bewältigung der Essstörung erfahren.

Für Eltern und Angehörige bieten wir zudem begleitend zu einer stationären oder ambulanten Behandlung eine Multi-Familientherapiegruppe an. Diese findet einmal im Monat statt.

Bei Interesse können Sie sich über die Essstörungsambulanz einen Termin für ein Erstgespräch für eine ambulante Beratung erhalten.

Hier finden Sie die Kontaktdaten der Essstörungsambulanz 

 

Die Hometreatment-Studie HoT

Die Hometreatment-Studie HoT – Eine Studie zur Wirkung von Therapie „zu Hause“ für Patient:innen mit einer Magersucht

Eine erste Studie am Uniklinikum in Aachen hat gezeigt, dass aber auch eine Behandlung zu Hause, bei der die Therapeut:innen, Ärzt:innen und andere Mitglieder des stationären Teams, zu den Familien kommen, tolle Erfolge erzielen kann. So können die Patient:innen lernen, das Gelernte direkt im eigenen Umfeld umzusetzen. Mit ihrer Familie, ihren Freunden und auf ihrer Schule. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist intensiver, weshalb viele Eltern sich sicherer fühlen, wenn sie ihr Kind betreuen. Um zu kontrollieren, ob diese Art der Behandlung auch in Hamm erfolgreich sein kann, bieten wir das Hometreatment, unter Studienbedingungen, nun auch in Hamm an.

Informationen und Anmeldung zur Studie