Gesundheit junger Menschen durch innovative Forschung verbessern
„Das WZKJ symbolisiert den Brückenschlag zwischen Pädiatrie und Kinder- und Jugend-Psychiatrie und bietet die Chance, die Gesundheit junger Menschen durch innovative Forschung zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Tanja Legenbauer, stellv. Sprecherin des WZKJ und Leiterin der Forschungsabteilung sowie Testdiagnostik der kinder- und jugendpsychiatrischen LWL-Universitätsklinik Hamm. Ziel des WZKJ sind die Verbesserung der Versorgung chronisch erkrankter Kinder und die Verknüpfung von Körper und Psyche in der Forschung. Der Zusammenschluss ermöglicht die Untersuchung großer Patientenkohorten, die Förderung von Prävention und die Erforschung der Auswirkungen der Corona-Pandemie.
In unserem Gespräch mit Prof. Tanja Legenbauer erfahren wir mehr über die wertvolle Zusammenarbeit zwischen der LWL-Universitätsklinik Hamm und dem WZKJ sowie die Vorteile, die sich daraus ergeben.
Wie unterstützt die LWL-Universitätsklinik Hamm das WZKJ?
Prof. Legenbauer: „Wir arbeiten eng mit der Pädiatrie der Ruhr-Universität Bochum an einem Projekt, das die emotionale und körperliche Belastung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen untersucht. Dabei vergleichen wir diese mit Kindern, die aufgrund somatischer Erkrankungen behandelt werden. Ziel ist es, ein Kernfrageset zu entwickeln, das in allen Kliniken des WZKJ eingesetzt werden kann, um interdisziplinäre Versorgungsfragen zu klären. Unsere etablierte Forschungsdatenbank in Hamm bringt hier wertvolle Expertise ein.“
Ein konkretes Beispiel für die Zusammenarbeit?
Prof. Legenbauer: „Ein Beispiel ist das Projekt ‚PEDsupport‘, das unter der Leitung von Prof. Dr. Freia de Boch von der Universitätsmedizin Düsseldorf läuft. Hierbei geht es um häufige chronische Erkrankungen wie Asthma, ADHS, Epilepsie, Autismus und Depressionen. Diese Erkrankungen erfordern nicht nur medizinische Versorgung, sondern auch Unterstützung für die Familien. Das Projekt zielt darauf ab, eHealth-Angebote zu verbessern, um Familien im ersten Jahr nach der Diagnose besser zu unterstützen. Wir prüfen die Effektivität bestehender Angebote durch Befragungen von Eltern und qualitative Interviews. Das Projekt wird über den Innofond gefördert und nutzt das Netzwerk des WZKJ, wobei alle aktuellen Standorte – sowohl Pädiatrie als auch Kinder- und Jugendpsychiatrie – beteiligt sind.“
Wie profitieren die Patientinnen und Patienten von den Ergebnissen?
Prof. Legenbauer: „Im Rahmen des PED-Support-Projektes werden die Stärken und Schwächen aktueller Angebote analysiert, und die Meinungen der Betroffenen fließen in die Auswertung ein. Auf Basis dieser Ergebnisse formulieren wir Anforderungen und Empfehlungen für optimierte eHealth-Angebote. Ziel ist es, Belastungen zu reduzieren und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Letztlich kommt dies allen zugute.“
Wir danken Prof. Legenbauer für die Einblicke in diese wichtige Zusammenarbeit und die positiven Auswirkungen auf die Versorgung von Kindern und Jugendlichen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite WZKJ: Westdeutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (WZKJ).